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Technische Beschreibung Uniphon/Uniton


Uniphon

An dieser Stelle wollen wir uns ein wenig mit der Technik dieser frühen "Kussmaul" Fernsteuerung beschäftigen. Das Bild unten zeigt schön die ganze 1 Kanal Anlage in tonmodulierter Tiptechnik mit der Minicombo Rudermaschine. Der Hersteller war Siegfried Kussmaul mit seiner Marke Strato-X.

Bild. Fernsteueranlage Uniphon/Uniton


Der Sender Uniphon

Schauen wir uns die einzelnen Komponenten genauer an. Wir fangen also mit dem Sender Uniphon an. Die Elektronik war in einer lackierten Brotdose, die entsprechend bearbeitet war, untergebracht. Mit Nieten war der aus Leder bestehende Riemen seitlich angebracht.

Bild: Uniphongehäuse innen

Bild Uniphongehäuse aussen

Die Elektronik im Inneren des Gehäuses war in einer "Tunerbox" integriert. Hierunter versteht man ein Blechgehäuse, welches die Hochfrequenz auf der Platine abschirmen soll. Die Nutzhochfrequenz wird damit gezielter von der Antenne abgestrahlt

Bild: Elektronik mit Tunerbox geöffnet

Deutlich sieht man die kleine Röhre und den Quarz, sowie den Übertrager Transformator. Die Technik war zwar schon mit Transistoren bestückt, aber immer noch in Röhrentechnologie, wie 1961 üblich.

Bild: Senderelektronik

Der Schaltplan zeigt deutlich, wie das Design ausgeführt war. Der Sender, den Sie hier sehen funktioniert auch heute noch einwandfrei und die Röhre wird immer noch warm. Die Stromaufnahme im Ruhebetrieb beträgt ca 300 mA und im Sendebetrieb ca 700 mA. Auf dem Schaltplan kann man schön die beiden Kernbereiche der Sendeanlage sehen. Im oberen Bereich die Hochfrequenzerzeugung mit dem Quarz, der Röhre und der Antennenanpassung/Auskopplung. Im unteren Bereich die Tonerzeugung von 1000 (800) Hz, oder 400 Hz je nach Ausführung, die das eigentliche Informationssignal darstellt, was dann mit dem Hochfrequenzträger übertragen wird.

Bild: Schaltplan Sender Uniphon II

 

Bild: Technische Daten Sender Uniphon II


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Der Empfänger Uniton

Weiter wollen wir uns mit dem Empfänger beschäftigen. Dieser Kleinempfänger kann von 27 Mhz bis 41 Mhz alle dazwischen liegenden Trägerfrequenzen empfangen. Man kann diesen Empfänger mit dem Eisenkern/Alukern in einer Spule justieren. Die Elektronik ist in einem roten Kunststoffgehäuse untergebracht. Deutlich sieht man das Justierloch für den Schraubendreher.

Bild: Empfänger Uniton

Der Empfänger ist ebenfalls für den Modulationston von 800 Hz eingestellt und hat den für die damalige Zeit typischen Rundstecker.

Bild: Elektronik Empfänger Uniton

Oben links sieht man deutlich die Justierschraube (rot). Unten anbei der Schaltplan des Uniton Empfängers. Im Schaltplan kann man schön, wenn man von links nach rechts durchgeht, erkennen: Die Eingangsfilterschaltung für die Hochfrequenz, 2 Verstärker Stufen und das Tonfrequenzfilter, was das die Relaisstufe ansteuert. Freilaufdiode für das Relais.

Bild: Schaltplan Empfänger Uniton

Bild: Technische Daten Empfänger Uniton


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Der Taktgeber Unitac

Zu dieser Fernsteuerung gab es nun einen Zusatzgerät, mit dem man eine "quasi " proportionale Steuerung der Tipanlage herstellen konnte. Dieser Taktgeber hat die Tiptaste am Sender mit einer Taktfrequenz überbrückt. Das Tastverhältnis lies sich mit einem Poti einstellen. War das Tastverhältnis 1:1 so flog das Modell geradeaus. Mit dem Poti konnte man nun das Tastverhältnis verstellen und der Ruderausschlag verschob sich dadurch eben falls. Man flog also eine Kurve.

Bild: Unitac Geber

Sehr gut kann man das verstellbare Potentiometer zur Verstellung des Tastverhältnisses sehen. Das Relais rechts har dann den Taster am Sender überbrückt. Das Relaisticken kann man sehr gut hören. Die Schaltung ist einfach ein Multivibrator mit 2 Transistoren. Die Schaltung kann man weiter unten finden.

Bild: Unitac Elektronik

Bild: Unitack mit Elektronik

Bild: Schaltplan Unitac

Schön sieht man die Multivibratorstufe, die über das Poti R4 einstellbar ist. Man sieht sehr genau mit welchen einfachen Mitteln man doch relativ große Wirkungen erzielen kann. Wenn man so weitere Kanäle in eine Fernsteuerung einbauen kann, so kommt man langsam zu einer Mehrkanalanlage.

Bild: Wirkungsweise und Funktionsschema Unitac und Uniphon/Uniton


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Die Mehrfunktions-Proportional-Rudermaschine  Propomatik

Diese Rudermaschine kann in Verbindung mit dem Taktgeber Unitac aus einer 1 Kanal Tontechnik Tipanlage eine "quasi" Proportional Fernsteuerung mit 1 Ruder und 1 Motordrossel herstellen. Das ging folgendermassen. Wir haben ja schon gesehen, wie der UNITAC mit der Potiverstellung arbeitet und haben gelernt, daß das Ruder sich auf der Stellung einstellt, wo das Poti sein Tastverhältnis hat.

Nun hat der Unitac neben dem Poti auch nocht 2 Tasten. Eine rote Taste und eine grüne Taste.

Die rote Taste schaltet das Sendesignal am Sender aus! Jetzt läuft die Schubstange (Drosselfunktion) an der Propomatik solange man die Taste gedrückt hält. Das Ruder an der Propomatik "flattert" um die Neutralachse.

Drückt man die grüne Taste, sendet der Sender ein Dauersignal (800 oder 400 Hz Ton). Die Schubstange (Drosselfunktion) an der Propomatik läuft jetzt in die entgegen gesetzte Richtung, solange die Taste gedrückt bleibt. Das Ruder der Propomatik "flattert" um die Neutralachse.

Drückt man keine der beiden Tasten stellt die Propomatik die Ruderstellung wieder gemäß der Potistellung am UNITAC Geber ein.

So konnte man mit einer Rudermaschine und mit dem kombinierten Antrieb nach heutigem zählen 4 Kanäle darstellen!

Das war 1961 eine preiswerte und geniale Lösung wobei aus einer einfachen Fernsteuerung eine 4 Kanal Anlage wurde. Diese Erweiterung konnte man bei jeder tonmodulierten Tipanlage einbauen.

Der Preis für beide, UNITAC und Propomatic, betrug, wenn man es über die Fa. Engel bezog, 103 DM.

Bild: Propomatik

Schön kann man der Antrieb des Ruderhebels erkennen. Wenn sich die "schräge Welle" kontinuierlich dreht (Dauersignal=rechts, kein Signal=links) verstellt sich die Schubstange nach vorne oder hinten und der Ruderhebel "flattert um die Neutralachse.

Bild: Schaltbild Propomatic Normal

Bild: Schaltbild Propomatic Schiff

Bild: Technische Daten Propomatic


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Bild: Testbericht FMT 1961 Fernsteueranlage Uniphon/Uniton

 

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