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MULTIPLEX-101


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Technische Beschreibung MULTIPLEX-101

Diese  Handsender Fernsteuerung war in der 1. Serie ab September/Oktober 1965 frei über den Handel käuflich zu erwerben, wie in einem "Modell" Bericht von W. Feulner zu lesen ist.

Mit Hilfe von diesem Bericht möchte ich kurz und anschaulich die prinzipielle Wirkungsweise der Fernsteuerung hier erläutern. Mit der MULTIPLEX 101 lassen sich gleichzeitig (simultan) 4 Proportionalfunktionen steuern. Die Anlage ist also vollsimultan und vollproportional. Volldigital war die Anlage jedoch nicht, wie H. Feulner schreibt, da die Servos an sich analog arbeiten. Wir besprechen diese Tatsache später noch.

Überblick:

Anbei einige Schaubilder, die sofort erkennen lassen, wie die Signalübertragung erfolgt.

Zeit - Multiplex - Verfahren der MULTIPLEX-101:

Hier sieht mal ganz deutlich die 4 Kanäle, die durch 8 kurze Impulse angezeigt werden. Die Länge der 4 Ruderimpulse (Impulsbreite) ist proportional der Knüppelstellung/Auslenkung. Die anderen Kurzimpulse sind zeitlich fest zu einander stehende Impulse (Zähltakt). Der 5. Festimpuls (aufsteigende Flanke) ist ein Pausenimpuls (Synchronisierungsimpuls). Diese Impulskette (Frame) wiederholt sich alle 16,7 Millisekunden (ca 60 Hz). Das hier kein falsches Bild entsteht, dies ist ein 5 Stufen Zähl - Mechanismus!, Seite, Quer, Höhe, Motor, Pause. Zählt man jetzt immer 5 mal, ist man einmal durch alle Kanäle durch.

Das nennt man Zeit - Multiplex - Verfahren. Ein anderer Name hierfür ist heute auch Puls-Pause-Verfahren oder Puls-Positions-Verfahren (PPM)

Das Querruder wird also nur jedes 5. Mal (vom Impuls her gesehen) über die Antenne an den Empfänger übertragen. Also alle 16,7 ms. (60 mal pro Sekunde)

Warum das so ist, zeigt das Blockschaltbild Sender von H. Feulner:

Man sieht den Taktgenerator, den 5 stufigen Zähler, 4 Monoflops (Grundschaltung für die Impulsbreite) und das logische Qder Glied. Es geht also nur immer ein Kanal über Sender. Kanal 1 oder Kanal 2 oder Kanal 3 oder Kanal 4 pro Frame (in 16,7 ms). Weiter sieht man die Trennstufe/Differenzierer und der Impulsformer, sowie den HF Sender bestehend aus 27 Mhz Oszillator, Vorverstärker, Leistungsverstärker und Antenne (mit Spule). Die Impulsdiagramme unten zeigen die Impulse in den einzelnen Verarbeitungsstufen noch mal genauer. Einfach die Buchstaben im Blockdiagramm beachten und die Zeit (in ms) über das Diagramm laufen lassen. Zeile F stellt das Summensignal der Kanäle da.

Impulsdiagramme Sender:

Anhand der Buchstaben kann man schön erkennen, wie sich die Impulse durch den Sender bewegen. Auf der Seite Technische Beschreibung Multiplex-101 habe ich den präzisen Ablauf, den H. Feulner beschrieben hat noch mal ausführlich rezitiert.


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Schauen wir einmal in die Bauchsender Fernsteuerung hinein in suchen die einzelnen Bereiche. Die gezeigten Bilder stammen von meiner Anlage Seriennummer 132. Schön ist auch zu erkennen, dass die MPX 101 die Motordrossel fest auf dem linken Steuerelement hatte. Heute würde man von Mode 2/4 sprechen.

Rechts sieht man schön die 4 Monoflop Platinen, die für die Impulsbreite der Steuerknüppel zuständig sind. Daneben die Zählplatine und der Taktgenerator mit dem angesprochenen Impulsformer. Der Blechkasten (Tunerbox für HF Schirmung) enthält den Hochfrequenzbereich. Schön zu sehen ist der Wechselquarz unterhalb der Tunerbox. Allerdings nicht von Außen tauschbar. Schaut man weiter in die reale Hardware, sieht man viele Folienkondensatoren, Kohleschichtwiderstände, Dioden und Bipolartransistoren. -Und auch fast keine Elektrolyt oder Tantal Kondensatoren. Gerade dieses Hardwaredesign lässt die Anlage heute noch funktionieren, was für die Weitsicht, Professionalität und die Zuverlässigkeit der MPX-101 spricht. Den Herren Kussmaul und Schenk sei Dank hierfür.

Die elektrischen Daten des Senders sind folgende:

Spannungsversorgung: 12 Volt. Sendeausgangsleistung: 500mW, mittlere Stromaufnahme: 150 mA, Sendergewicht: 1500 Gramm, Spannungsquelle DKZ Accuzellen.

Preis der gesamten Anlage: ca. 1600,- DM

Schauen wir uns den Sender einmal an, wie dieser generell beschaffen ist. Wir finden ein lackiertes Stahlgehäuse als Bauchsender (prägte den Namen Bauchladen, da es bis dahin nur Handsender gab) ausgestaltet. Weiter finden wir zur Steuerung 2 Kreuzknüppel. 3 Kanäle sind separat trimmbar. Wir finden ein Spannungsmessgerät zur Überwachung der Accuspannung. Wir finden einen Ein/Ausschalter. Wir finden einen Trageriemen. Wir finden eine Ladedose in der Ausprägung einer Diodenbuchse. Weiter finden wir eine Antenne mit Spulenkörper. Wir finden einen Wechselquarz im HC 6 U Gehäuse.

Dieses Senderdesign wird sich in den weiteren Fernsteuerungen, die hier gezeigt werden sollen ähnlich fortsetzen.

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Die Multiplex 101 ist auch von der Fa. WIK-Modelle vertrieben worden. Hier das Verkaufsprospekt von 1966.

Bild: Verkaufsprospekt Fa. WIK-Modelle 1966

Bild: Seite 2

Bild: Seite 3

Bild: Seite 4

Bild: FMT September 1966

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